Archiv für das Jahr: 2013

Die Top10 der illegalen Film-Downloads

Endlich mal eine “etwas andere” Top-10 Liste: die Top10 der illegalen Film-Downloads sind immer für die aktuell abgelaufene Woche auf piracydata.org einsehbar. Und das beste an der Sache: die Statistik hat auch noch einen gewissen kritischen Unterton, der einen interessanten Blickwinkel auf die Film-Piraterie wirft: sind die Filme denn überhaupt legal als Online-Stream, Online-Download oder in einer Online-Videothek erhältlich?

In der vergangenen Woche waren jedenfalls 4 von 10 Filmen gar nicht online erhältlich, 6 Filme konnte man immerhin schon über das Internet käuflich erwerben – ob als DVD oder als Download geht aus der Statistik nicht hervor.

Drei Filme waren darüber hinaus auch als Leig-Version ind Online-Videotheken verfügbar – keiner der Top10 Filme konnte legal über das Internet gestreamt angesehen werden.

Ganz ehrlich: wenn ich mir Emmerichs White House Down schon angucken muss, dann doch wenigstens im Kino. So auf dem heimischen Display macht der ganze Hollywood-Quatsch doch sowieso keinen Spass.

via netzpolitik.org

Doku: Goldrausch – Die Geschichte der Treuhand

Kaum war das Ende der DDR in Sicht, wurden die ehemals volkseigenen Betriebe bereits abgewickelt. Das Treuhand-Gesetz von 1990 trat in Ost- und Westdeutschland bereits vor der Wiedervereinigung in Kraft – und ermächtigte die Treuhand-Gesellschaft, sich um die Zukunft der Betriebe der künftigen Ex-DDR zu kümmern.

In den folgenden Monaten und Jahren werden die Ost-Betriebe zum Teil verkauft, zum Teil saniert, oder einfach liquidiert – abgewickelt. In der Folge sind über 2 Millionen Arbeitnehmer erst einmal arbeitslos, viele sehen keine berufliche Perspektive und verlassen die „fünf neuen Bundesländer“.

Die Dokumentation „Goldrausch – Die Geschichte der Treuhand“ betrachtet aber nicht die schon oft dokumentierte Opferperspektive, sondern die „Täter“ – also diejenigen, die damals für die Abwicklung der Ostbetriebe zuständig waren. Daher verspricht die Doku ein neuer Blickwinkel zu sein, der mir so jedenfalls noch nicht allzu oft auf meinem Fernseher zu sehen war.

Goldrausch – Die Geschichte der Treuhand
ARD – Das Erste
Dienstag, 08. Oktober 2013; 22:25 Uhr

Widerholungen:
Dienstagnacht, 08. Oktober 2013 um 02:55 Uhr
Freitag, 11.Oktober 2013, 22:07 auf tagesschau24

Japan-Doku: Der Bauch von Tokio

Bereits am vergangenen Mittwoch zeigte ARTE die Japan-Doku “Der Bauch von Tokio” der Filmemacherin Reinhild Dettmer-Finke. Ursprünglich sollte es in ihrer Dokumentation um die ‘normale’ Versorgung und Entsorgung der Mega-Metropole Tokio gehen. Wir sehen Tokios Fischmark, der wohl der größte Fischmarkt der Welst ist, hören begeisterten Bio-Bauern zu, die mit viel Mühe und Liebe ihren Reis anbauen – und begleiten die Müllabfuhr von Tokio, die nach unseren Maßstäben so gar nicht nach Müllabfuhr, sondern eher nach Lieferservice aussieht.

Und dann geschah die verherende Dreifach-Katastrophe: Erdbeben, Tsunami – und die Nuklearkatastrophe von Fukushima. Anderhalb Jahre später reist die Filmemacherin erneut nach Japan, und besucht Schauplätze und Protagonisten und bekommt erzählt, wie sich das Leben seit der Katasrophe von Fukushima verändert hat.

Bereits am vergangenen Mittwoch zeigte ARTE die Japan-Doku “Der Bauch von Tokio” der Filmemacherin Reinhild Dettmer-Finke. Ursprünglich sollte es in ihrer Dokumentation um die ‘normale’ Versorgung und Entsorgung der Mega-Metropole Tokio gehen. Wir sehen Tokios Fischmark, der wohl der größte Fischmarkt der Welst ist, hören begeisterten Bio-Bauern zu, die mit viel Mühe und Liebe ihren Reis anbauen – und begleiten die Müllabfuhr von Tokio, die nach unseren Maßstäben so gar nicht nach Müllabfuhr, sondern eher nach Lieferservice aussieht.

Und dann geschah die verherende Dreifach-Katastrophe: Erdbeben, Tsinami – und die Nuklearkatastrophe von Fukushima. Anderhalb Jahre später reist die Filmemacherin erneut nach Japan, und besucht Schauplätze und Protagonisten und bekommt erzählt, wie sich das Leben seit der Katasrophe von Fukushima verändert hat.

Die Wiederholung der Dokumentation Der Bauch von Tokio läuft am Mittwoch den 16. Oktober um 15:40 Uhr – und hier kann man sich die Dokumentation auch als Stream online ansehen:

www.arte.tv/guide/de/049797-000/der-bauch-von-tokio

Samstagnachmittag Infotainment: visualized.io

So – da bin ich nun auf der visualized.io und habe bereits den xten Kaffee geleert. Meine erste Konferenz seit langer Zeit – natürlich als Gast, nicht als Redner. Und das ist gut so.

Konferenz Visualized Berlin

Vier Sessions – 15 Redner – volles Programm:  Onformative Studio, Benedikt Groß, Chris Warnow, Boris Müller, Marian Dörk, Sandra Rendgen, Sebastian Meier + Marcus Peaschke, Felix Beck, Andreas Nicolas Fischer, David Ikuye, Uli Hendrik Streckenbach, Martin Oberhäuser, Steffend und Stephan vom NAND Studio, Moritz Stefaner – und Wesley Grubbs, der eher spontan eingesprungen ist. Till Nagel stand auch im Programm, konnte aber leider doch nicht kommen… Gute Besserung!!

visualized.io/berlin

Nokia verkauft Mobiltelefonsparte an Microsoft

Nein nein nein! Das darf doch wohl nicht sein!! Wieder so ein Thema, das ich meine, lange im voraus erahnt zu haben – und wieder keine entsprechende Wette abgeschlossen!!!

Aber ich fange mal lieber vorne an: Die Anzeichen waren ja doch ziemlich deutlich sichtbar – so deutlich, dass meine Vorhersage, Microsoft wolle mittel- bis langfristig Nokias Mobiltelefongeschäft übernehmen, kaum als Vorhersage taugte. In Helsinki, in Malmö, in Berlin, in Espoo, in Nokia: die Spatzen pfiffen es von den Dächern.

Aber ich wollte es trotzdem nicht glauben – das wäre ja nun auch zu blöd, dachte ich mir immer. Warum sollte der finnische Mobiltelefonhersteller einknicken? Nokia hatte es immer verstanden, gute günstige Telefone für die Massen zu produzierten. Darüberhinaus hat Nokia viele Standards geschaffen, ohne die Mobiltelefonie heute anders aussähe: GSM, SMS, …

Aber nun doch das: Microsoft übernimmt Nokia.
Ich weiss, das entspricht nicht ganz der Wahrheit – aber so fühlt es sich zumindest an.
Über die vergangenen zweieinhalb Jahre hatte Microsoft bereits seinen Fuß in der Tür des finnischen Mobilfunkriesen: Nokia Smartphones der neuesten Generation “Lumia” laufen seit 2010 auf dem mobilen OS “Windows Phone” aus dem Hause Microsoft. Seitdem hatte ich so meine Befürchtungen – und habe die Nachrichten aus Nokia-Land besonders inspiziert. 2010 kam auch ein neuer Chef zu Nokia: Stephen Elop, der zuvor im gehobenen Management,  Bereich Strategiefindung bei Microsoft arbeitete.

Das Lumia bekam dann auch immer wieder gute Kritiken – leider kam nur das neue mobile Betriebssystem zuerst nicht so gut an. Doch es wurde immer wieder beteuert, man arbeite an den Problemen. Seitdem hat sich der Börsenwert des Handyherstellers ungefähr halbiert.

Ist das nun offiziell, oder noch eine Verschwörungstheorie? Jedenfalls scheint Stephen Elop seinen Job in Finnland richtig *gut* gamcht zu haben – für einen Spottpreis kann Microsoft sich die Mobiltelefonsparte einverleiben, Mission accomblished, und Stephen Elop kehrt zurück in die Chefetage von Microsoft. Un-f***ing-fassbar. Irgendjemand überrascht?
Dabei hätte (hätte-hätte) alles ganz anders ausgehen können: Nokia kommt 1996 mit dem ersten Communicator, dem Nokia 9000 auf den Markt: Fax, Email, Adressbuch, Web-Broswer – und das alles zu einer Zeit, als kaum jemand w  Ab der dritten Generation läuft das Smartphone auf mobilen OS Symbian, das sich schnell zum Standard etabliert. Doch leider wird das Konzept nicht weiter entwickelt – im Februar 2007 kommt der letzte Nokia Communicator, das E90 heraus. Knapp ein halbes Jahr später bringt Apple das erste iPhone auf den Markt.

Digitaler Schrott ist richtig Schrott

Tja – was macht man, wenn alte DVDs nicht mehr abspielen? Und dabei hatte ich die DVD gerade ein mal (1x) angesehen – aber natürlich nicht gerippt, nicht kopiert, nicht archiviert. Und jetzt? Eine VHS-Kassette könnte man ja noch irgendiw reparienen – aber digitaler Schrott ist so richtig Schrott.

Vor über zehn Jahren habe ich mir die DVD  für viel Geld gekauft: dabei handelt es sich um die Dokumentation „Meeting people is easy“ über die Band Radiohead und ihren heftigen Tour Alltag. Ich hatte die Doku damals bei einem Bekannten gesehen, fand sie ganz gut – und irgendwie dachte ich damals, es wäre eine gute Idee, die DVD zu kaufen und ins Regal zu stellen, so dass ich sie mir jederzeit und in vollem Umfang mit allen Extras etc. ansehen könnte.

Ich hatte damals zwei Umstände nicht ahnen können: dass ich erst zehn Jahre später auf die Idee kommen würde, mir die Doku anzusehen – und dass DVDs altern. DVDs altern? Ja, so siehts aus.

Ich habe die DVD bisher 1x angesehen. Das war vor ca. 10 Jahren. Daher weiss ich, dass die DVD eigentlich in Ordnung sein sollte. Keine Kratzer, keine Flecken – und auch bei genauerem Hinsehen lassen sich keine Schäden erkenne. Auch keine Alterssschäden, wie ich sie schon bei selbstgebrannten Daten-CDs beobachten konnte. Trotzdem läßt sich die Scheibe nun nicht mehr im DVD-Laufwerk des iMac abspielen.

Meine vorläufig letzte Hoffnung: ein ‚echter‘ DVD-Player. Allerdings habe ich kein solches Gerät im Haus, und es ist mir echt ein Rätsel, worin eigentlich der Unterscheid zwischen einem Mac-DVD-Player und echtem DVD-Player bestehen soll. Technisch dürfte es sich um sehr, sehr, sehr ähnliche Geräte handeln. Ich meine – was macht so ein Ding? Daten lesen, oder? Eins-null-null-eins……

Wie auch immer – wenn ich es also schaffen sollte, die DVD über einen echten DVD-Player abspielen zu können, dann werde ich in einem zweiten Schritt natürlich auf jeden Fall auch versuchen,  die DVD zu rippen – bzw. auf Fetplatte zu archivieren. Und grundsätzlich werde ich das jetzt vielleicht sowieso lieber mit jeder DVD machen – so lange sie sich noch abspielen, rippen und archivieren läßt.

Dieses Erlebnis hat mich in meinem Medien-Vertrauen jetzt erst mal wieder ein wenig erschüttert. Musik wird in unserem Haushalt inzwischen eigentlich nur noch auf Vinyl PLUS Download-Coupon gekauft. Aber Filme? Das wäre doch mal ’ne Idee: anstatt sich die WOhnung mit Sondermüll voll zu stellen kauft man einfach einen Download-Coupon – eine digitale Kopie, die sich einfach archivieren lässt und im Falle des Missfallens sogar halbwegs umweltschonend entsorgen läßt – und alle sind glücklich. Digitaler Schrott sollte einfach nur digitaler Schrott sein.

Update: zum Glück gibt es im näheren Kreis ein Kleingerätezoo-Setup, das a) meine alte DVD lesen und b) eine ‚Sicherheitskopie‘ anlegen konnte. Hurra!

KSK retten – Petition mitzeichnen – oder wie?

Seit ein paar Tagen bekomme ich von verschiedenen Seiten Hinweise und Einladungen, ich möge doch bitte die Petition 43188 “Sozialversicherung – Prüfung der Abgabepflicht zur Künstlersozialversicherung durch Rentenversicherung vom 10.06.2013″ mit unterzeichnen. Oder heißt das mitzeichnen? Egal. Häufig steht in der Getreffzeile “KSK Retten!”
Doch worum geht es in Petition 43188 eigentlich? Liest man den Petitionstext, hat man den Eindruck, die Petition ziele vor allem darauf ab , dass alle (alle!) Unternehmen, die Kreative Köpfe wie Dich und mich beschäftigen, per gesetzlich verankertem Kontrollmechanismus dazu bewegt werden sollen, ihre Abgaben an die KSK abzuführen. So weit, so gut.

Der Beitrag sei bereits von 3,9% auf 4,1% gestuegen, und wenn nicht alle zahlten, würde der Beitrag wohl weiter steigen (”In den Folgejahren ist mit weiteren und erheblicheren Steigerungen zu rechnen”.

Kurz zum Vergleich: von 1983 bis einschließlich 1988 lag die Künstlersozialabgabe bei 5% – dann erst wurde der flexible Satz eingeführt. Zwischen 2000 und 2013 schwankte die Höhe der Künstlersozialabgabe dann zwischen 3,8% und 5,8%.
Hier die Beitragssätze der Jahre 2000 bis 2013 auf der Internetseite der KSK:
www.kuenstlersozialkasse.de/wDeutsch/unternehmer/abgabepflicht/… 
Parallel liest man in verschiedenen Medien (z.B. “Soziale Absicherung für Kreative ist in Gefahr” auf sueddeutsche.de), dass die KSK chronisch unterfinanziert – und somit in Gefahr sei. Das ist wohl wahr – und gar nicht gut. Aber wie hängt das mit der Höhe der Künstlersozialabgabe zusammen? Die flexible Bemessung ergibt sich doch gerade aus dem Umstand, dass eben gerade nicht mehr Geld an die KSK fließt. Wenn mehr Firmen zahlen, dürfte der Prozentsatz sinken – aber nicht unbedingt die Einnahmen steigen.

Die Gefahr läge aber wohl vor allem bei den Unternehmen und der entsprechenden Lobby, die ab einem gewissen Prozentsatz die KSK am liebsten ganz abschaffen würden. Zuletzt war das in 2006 so, als der Abgabesatz bei 5,3% lag – und die Kreativarbeiterinnen und arbeiter sich wiederum über eine Petition gegen die Abschaffung der KSK eintreten mussten. Nachzulesen ist dieser etwas komplexe aber nachvollziehbare Sachverhalt wieder in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung vom Freitag, 25.Juli: “KSK will höhere Abgaben von den Unternehmen” (www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kuenstlersozialabgabe-ksk-bittet-unternehmen-zur-kasse-1.1730102).
Das Problem liegt meiner Meinung nach an ganz anderer Stelle. Das Problem liegt in der Organisation des Gesundheitssystems als Ganzes. In Großbritanien wird das Gesundheitssystem beispielsweise komplett über Steuern finanziert – und auch in Skandinavien gibt es ähnliche Modelle. Da stellt sich die Frage der Finanzierung einer “Künstlersozialkasse” gar nicht erst.

Ob ich die Petition dennoch zeichne wird sich zeigen.
Hier der Link für alle, die jetzt und hier die Petition unterstützen möchten:
epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2013/_06/_10/Petition_43188.mitzeichnen.html

Updates: inzwischen haben knapp 49.000 Unterstützerinnen und Unterstützer die Petition 43188 unterzeichnet (Stand Fr.26.Juli 2013). Damit zeichnet sich ab, dass die Petition wohl erfolgreich sein wird.

Und wenn im Anschluss eine Google-Werbung für PKC wirbt, dann bitte ich dies zu entschuldigen :)

Saul Bass Google Doodle

Heute erinnert Google mit einem Doodle an den genialen US-Amerikanischen Grafikdesigner und Animationskünstler Saul Bass, der am heutigen 8.Mai 93 jahre alt geworden wäre. Hier der Saul Bass Google Doodle im Doodle Archiv:

www.google.com/doodles/saul-bass-93rd-birthday

Saul Bass hat in den 50er, 60er, 70er, 80er und 90er Jahren einige der berühmtesten Film-Titel-Animationen geschaffen, die sich is kollektive Gedächtnis gebrannt haben – darunter z.B. The Seven Year Itch (Das verflixte 7. Jahr, 1955), Vertigo (1958), Bonjour Tristesse (1958), Anatomy of a Murder (1959), North by Northwest (1959), Psycho (1960), Exodus (1960) Ocean’s 11 (1960), West Side Story (1961),und viele andere mehr.

Saul Bass bei der Internet Movie Database (en)
www.imdb.com/name/nm0000866/

Saul Bass bei Wikipedia (en)
en.wikipedia.org/wiki/Saul_Bass

Saul Bass bei Wikipedia (de)
de.wikipedia.org/wiki/Saul_Bass

Und hier das Google-Doodle-Archiv:
www.google.com/doodles

Atommüll-Doku “Versenkt und Vergessen”

ARTE zeigt am Dienstag zwei Dokumentationen, die das schwierige und vieldiskutierte Thema Atommüll behandeln:  ”Versenkt und Vergessen” und “Atomfriedhof Arktis”.

Zuerst fällt einem (zumindest mir) bei dem Stichwort “Atommüll” vermutlich das kleine niedersächsische Dorf Gorleben mit dem weltberühmten Salzstock und dem umstrittenen Erkundungsbergwerk ein. Doch das ist natürlich nur ein sehr kleiner Ausschnitt der ganzen Problematik.

Fast vergessen sind die skandalösen Entsorgungspraktiken der 50er, 60er, 70er und 80er Jahre: Atommüll wurde jahrelang einfach im Meer versenkt. Dabei gingen natürlich keine Castor-Behälter mit hochaktivem Mülll über Bord, sondern stattdessen Fässer mit mittel- und schwachaktiven Abfällen. Inzwischen dürften um die 100.000 Tonnen radioaktiver Abfälle vor den Küsten Europas liegen. Und inzwischen werden auch Spuren von Uran und Plutonium an Europas Stränden gefunden, die darauf schließen lassen, dass eben doch nicht nur mittel- und schwachaktiven Abfälle verklappt wurden.

Auch heute noch leiten die Atomanlagen von La Hague (Frankreich) und Sellafield (Groß Britanien) radioaktive Abfälle über Rohre ins Meer – natürlich mit staatlicher Genemigung.

Die zweite Doku dreht sich um russischen Atommüll der besonderen Art: im Nordmeer rund um Skandinavien liegen drei russische Atomuboote – mit brisanter Fracht: Atomreaktoren, Torpedos und nuklearem Brennstoff.

Versenkt und Vergessen – Atommüll vor Europas Küsten 
Dokumentation, D 2013, 52 Min.
ARTE, Dienstag, 23. April um 20:15 Uhr
Wiederholungen: Dienstag, 07.05. um 9:40 Uhr und Samstag, 11.05. um 12:40 Uhr

Atomfriedhof Arktis
Dokumentation, D 2013, 26 Min.
ARTE, Dienstag, 23. April um 21:10 Uhr
Widerholung: Samstag, 11.05. um 13:35 Uhr

Link zur Seite des Themenabends “Endlager Meeresgrund:
www.arte.tv/guide/de/sendungen/JT-010508/endlager-meeresgrund

Link zur Seite der Doku “Versenkt und Vergessen”:
www.arte.tv/guide/de/046923-000/versenkt-und-vergessen

Link zur Seite der Doku “Atomfriedhof Arktis”:
www.arte.tv/guide/de/048863-000/atomfriedhof-arktis

Online gucken: beide Dokus kann man sich auf den oben aufgeführten Seiten noch einmal als Stream ansehen – im ARTE-Plus7-Online-Archiv sind sie inzwischen auch zu finden.

Fake-Rechnung von Fake-Telekom

Wie schon früher einmal erwähnt (”Trojaner als IKEA-Rechnung getarnt“) bekomme ich regelmäßig allerlei interessante Emails. Darunter sind natürlich nicht nur private Mitteilungen, Grüße und Veranstaltungshinweise, sondern auch viele geschäftliche Anfragen, Erkundigungen zu technischen Feinheiten und allerlei dies und das. Ich bin inzwischen auch (wieder) Fan von Newslettern geworden – und auch meine Rechnungen versuche ich zu 100% per Email abzuwickeln. Das heißt ich verschicke Rechnungen an meine Kunden per Email – und ich versuche, alle mir zugestellten Rechnungen ebenfalls als EMail zu erhalten.

Das hat verschiedene Vorzüge – der größte Vorteil besteht für mich wohl darin, das ich alles ziemlich einfach suchen – und vor allem auch finden kann. Bei meiner Zettelwirtschaft war das nicht immer der Fall.

Es bringt aber auch Nachteile mit sich. Immer wieder versuchen böse Buben (oder sind auch böse Mödchen darunter?!) mir täuschend echt aussehende Emails bzw. Rechnungen zu schicken, weil sie meinen, so allerlei Unfug anstellen zu können. Und manchmal bin ich auch kurz davor, solche Emails bzw. Email-Anhänge zu öffnen – allein schon wegen der Routine.

Gerade weil ich aber ein recht routinierte Email-Leser (und -Löscher) bin, fallen mir zum Glück schnell auch die kleinsten Ungereimtheiten auf. Warum würde mich Firma X plötzlich duzen? Wieso stimmt das Datum nicht? Was haben die chinesischen Schriftzeichen am Ende der Mail zu bedeuten?!

Vor einiger Zeit bekam ich eine täuschend echt gestaltete “IKEA-Rechnung”, die sich aber schon bei oberflächlicher Betrachtung als Fälschung entpuppte. Ich hatte den Falls damals gründlich dokumentiert – und seitdem eigentlich keine so gut gemachten Rechnungsemail-Fälschungen erhalten.  Bis heute. Und den heutigen Vorfall nehme ich mal wieder zum Anlass, etwas ausführlicher über das Thema zu berichten. Immerhin ergaunern sogn. Internet-Kriminelle nach wie vor Millionen mithilfe solcher Tricks.

Heute kam also per Mail eine “Telekom-Rechnung” in meine Mailbox geflattert. Und darin waren schon die ersten drei Fehler dieser fiesen Viren-Trojaner-Mail begründet:

1. Ich bekomme meine Telekom-Rechnung immer am 20. des Monats. Heute ist aber der 21. und somit hatten sich die “Hacker” das falsche Datum ausgesucht.
2. Ich bekomme meine Telekom-Rechnung immer an eine bestimmte Email-Adresse (”Y”) geschickt – die “Angreifer” hatten sich die falsche Email-Adresse (”X”) ausgesucht.
3. Ich bekam zweimal innerhalb von 10 Minuten jeweils zwei Rechnungs-Mails – die Telekom verschickt immer nur eine Email. Der Absender der Fake-Rechnung hatte es ein wenig übertrieben.

Hier ein paar weitere Details, sowie ein Screenshot der Mail, in der Hoffnung, dass dies vielleicht dem einen oder anderen helfen könnte, solche fiesen Fake-Rechnungsmails als echte Fälschung zu erkennen:

fake Telekom-Rechnung per Email

  • Absender falsch: es müsste heißen “Telekom Deutschland GmbH {NoReply}” mit der dazugehörigen Email-Adresse “rechnungonline@telekom.de” – hier fehlt der Name und die Email-Adresse hat einen Punkt vor dem @-Zeichen
  • Betreffzeile enthält keine Monatsangabe und keine Kundennummer
  • In der Anrede fehlt der Name – die Telekom begrüßt ihre Kunden immer mit Namen – also in diesem Falle hätte da stehen müssten “Guten Tag, Herr Bortels”
  • Falsche Monatsangabe: die Telekom verschickt ihre Rechnungen kurioser weise immer im voraus – also die mir im Februar zugestellte Rechnung trägt die Überschrift “Ihre Rechnung für März 2013″
  • Die Fake-Mail zeigt Promo-Aktionen, die bereits abgelaufen sind. Es handelt sich um Promo-Aktionen, die die Telekom bereits im November in ihren Rechnungs-EMails aufgeführt hatte. Der Aktionszeitraum ist bereits abgelaufen – im Kleingedruckten steht z.B. “bei Online-Abschluss eines Neu-Vertrages bis 31.01.2013 wird der Grundpreis für die Dauer der Mindestvertragslaufzeit um 10% reduziert”
  • Der Dateiname des Attachmentmens – also der vermeintlich gezippten Rechnung entdet hier mit einer Fantasienummer – bei der Telekom wird aber immer die Vertrags- bzw. Kundennummer im Dateinamen eingesetzt
  • Und last but not least: bei Anzeige des kompletten Email-Headers teauchen jede Menge verdächtiger Absender-Adressen auf – Email-Adressen, die sich aus 20-30-40 stelligen Buchstabenkombinationen zusammen setzen und rein gar nichts mit der Telekom zu tun haben.

…so – genug der Email-Forensik. Ich muss zugeben, diese fiese Fake-Mail ist schon ziemlich gut gemacht. Aber mit ein bisschen Übung und Mißtrauen läßt sie sich schnell als Fake enttarnen. Also werden nun schnell wieder die virtuellen Gummihandschuhe übergestreift, und diese Trojaner-Mail mit spitzen Fingerchen in den Müll geworfen.

…viel Vergnügen!

PS: Ob es sich bei dem Anhang nun um einen Virus oder einen Trojaner handelte kann ich nicht sagen – soweit reicht meine Geduld dann doch nicht. Eine kurze Web-Recherche brachte leider auch keine weiteren Details zum Inhalt der angehängten ZIP-Datei… Für sachdienliche Hinweise bin ich aber dankbar!