ARTE zeigt am Dienstag zwei Dokumentationen, die das schwierige und vieldiskutierte Thema Atommüll behandeln: ”Versenkt und Vergessen” und “Atomfriedhof Arktis”.
Zuerst fällt einem (zumindest mir) bei dem Stichwort “Atommüll” vermutlich das kleine niedersächsische Dorf Gorleben mit dem weltberühmten Salzstock und dem umstrittenen Erkundungsbergwerk ein. Doch das ist natürlich nur ein sehr kleiner Ausschnitt der ganzen Problematik.
Fast vergessen sind die skandalösen Entsorgungspraktiken der 50er, 60er, 70er und 80er Jahre: Atommüll wurde jahrelang einfach im Meer versenkt. Dabei gingen natürlich keine Castor-Behälter mit hochaktivem Mülll über Bord, sondern stattdessen Fässer mit mittel- und schwachaktiven Abfällen. Inzwischen dürften um die 100.000 Tonnen radioaktiver Abfälle vor den Küsten Europas liegen. Und inzwischen werden auch Spuren von Uran und Plutonium an Europas Stränden gefunden, die darauf schließen lassen, dass eben doch nicht nur mittel- und schwachaktiven Abfälle verklappt wurden.
Auch heute noch leiten die Atomanlagen von La Hague (Frankreich) und Sellafield (Groß Britanien) radioaktive Abfälle über Rohre ins Meer – natürlich mit staatlicher Genemigung.
Die zweite Doku dreht sich um russischen Atommüll der besonderen Art: im Nordmeer rund um Skandinavien liegen drei russische Atomuboote – mit brisanter Fracht: Atomreaktoren, Torpedos und nuklearem Brennstoff.
Versenkt und Vergessen – Atommüll vor Europas Küsten
Dokumentation, D 2013, 52 Min.
ARTE, Dienstag, 23. April um 20:15 Uhr
Wiederholungen: Dienstag, 07.05. um 9:40 Uhr und Samstag, 11.05. um 12:40 Uhr
Atomfriedhof Arktis
Dokumentation, D 2013, 26 Min.
ARTE, Dienstag, 23. April um 21:10 Uhr
Widerholung: Samstag, 11.05. um 13:35 Uhr
Link zur Seite des Themenabends “Endlager Meeresgrund:
www.arte.tv/guide/de/sendungen/JT-010508/endlager-meeresgrund
Link zur Seite der Doku “Versenkt und Vergessen”:
www.arte.tv/guide/de/046923-000/versenkt-und-vergessen
Link zur Seite der Doku “Atomfriedhof Arktis”:
www.arte.tv/guide/de/048863-000/atomfriedhof-arktis
Online gucken: beide Dokus kann man sich auf den oben aufgeführten Seiten noch einmal als Stream ansehen – im ARTE-Plus7-Online-Archiv sind sie inzwischen auch zu finden.