Archiv für das Jahr: 2012

Einen schönen Palindrom-Tag wünsche ich!

Heute ist der 21022012 !!!

Und meinen Berechnungen zufolge ist das für sehr sehr lange Zeit auch erstmal der letzte Palindrom-Tag – oder? Den 31.02.2013 gibt es nicht, und genauso wenig git es den 41.02.2014 etc.. Demzufolge müsste das nächste Palindrom-Datum am 2. Februar 2020 auftreten: 02022020 ..=)
Anläßlich dieser Gelegenheit möchte ich folgende Palindrome lobend erwähnen:

Anna, Otto, Reittier, Rentner, Reliefpfeiler, Lagerregal, Rotor..

..weitere Vorschläge?

Von News-Aggregatoren und anderen gefährlichen Informationsquellen

Im Satiremagazin The Onion erschien kürzlich ein köstlich amüsantes Artikelchen über einen fiktiven Arbeitsunfall bei der Huffington Post: ein Mitarbeiter der Huffington Post sei in einen News-Aggregator geraten und dabei tödlich verunglückt.

Der Unfall hat so natürlich nicht stattgefunden – und News-Aggregatoren sehen auch nicht aus wie Flugzeugturbinen. Aber der Artikel läßt einen doch wenigstens über die Art und Weise schmunzeln, wie die Huffington Post ihre Nachrichten “generiert”.

Dabei betrifft das Problem mit den News-Aggregatoren natürlich nicht nur die Huffington Post. Inzwischen ist es für viele ‚Autoren‘ einfach sehr verlockend, Nachrichten/Texte nicht mehr selbt zu generieren, sondern einfach Meldungen und Texte zu zitieren, zu kopieren, auf andere Medien zu verweisen. Agenturmeldungen werden schnell mal umgeschrieben und man hat fast das Gefühl, die “Presseschau” mutiert vom journalistischen Format zum journalistischen Standard. Doch was kann man noch presseschauen, wenn alles nur noch Presseschau ist?

Parallel habe ich gerade mit einer Kollegin über das Phänomen gesprochen, dass in den Nachrichten – vor allem in den vermeintlich schnellen Medien Online, Radio und TV, immer wieder auch mal Pressemitteilungen einfach direkt durchgereicht werden. Selbst bei der guten alten Tagesschau hat man manchmal das Gefühl, daß da einfach nur vorgelesen – oder im besten Falle umformuliert wird, was zuvor ein Regierungssprecher, ein Pressesprecher oder eine PR-Agentur verfaßt hat.

Natürlich ist das grundsätzlich vollkommen legitim. Immerhin werden Pressemitteilungen ja genau zu diesem Zweck verfaßt und verbreitet. Für Journalisten ist es ein bequemer Weg, um ohne aufwändige Recherchen an die wichtigtsten Informationen zu einem bestimmten Thema zu kommen, und gerade in der Verbindung mit Pressefotos können solche Info-Pakete für alle Beteiligten ein guter Deal sein.

Schade ist nur, wenn man feststellen muss, daß in unterschiedlichen Medien dieselben Meldungen, dieselben Bilder, dieselben Texte veröffentlicht werden – wenn Pressemitteilungen unreflektiert durchgereicht werden. Darunter leidet dann einerseits die Glaubwürdigkeit des Mediums, andererseits wird die Meldung als PR-Meldung enttarnt und gerät in den Verdacht, sowieso nur ein Werbetext zu sein.

Und wie sieht Dein persönlicher News-Aggregator aus?

Inzwischen sind alle etablierten Medien auch in den sogn. Sozialen Netzwerden zu finden. Über Twitter, Facebook und Google+ kann man sich die verschiedenen Streams abonnieren und so seinen persönlichen News-Aggregator zusammenstellen. Ich habe selber eine bunte Sammlung unterschiedlicher Kanäle. Bei Facebook folge ich eigentlich keinem Medium – da verlasse ich mich ganz auf die Info-Schnippsel, die meine “Facebook-Freunde” weiterempfehlen. Bei Google+ hingegen habe ich mir diverse Medien abonniert – die dezenten “Kreise” gefallen mir einfach viel besser, als die like-Funktion von Facebook. Und nebenher habe ich noch verschiedene Twitter-Streams zu den unterschiedlichsten Themen. Ausserdem habe ich natürlich ein paar Newsletter abonniert. Aber das ist eine andere Geschichte.
Hier der Artikel bei The Onion:
`-> www.theonion.com/articles/huffington-post-employee-sucked-into-aggregation

Und hier ein interessanter Artikel bei Zeit.de über die sogn. Filter-Bubble -> “Facebook-Studie – Wie sich Informationen in sozialen Netzwerken ausbreiten – Führt die Kommunikation mit überwiegend Gleichgesinnten in sozialen Netzwerken zu einer verengten Weltsicht? Facebook-Forscher schaffen es nicht, das zu widerlegen.”
http://www.zeit.de/digital/internet/2012-01/facebook-studie-filter-bubble

Tanzfilm Girl Walk // All Day – online gucken

Und noch einmal ARTE: der Sender nennt den Film “Girl Walk // All Day” ein Online-Musical. Ich würde den Film ja eher in der Rubrik  „Tanzfilm“ verorten – aber wie auch immer. Jedenfalls ist es ein großartiger Film, in dem eigentlich durchgängig kreuz und quer durch New York getanzt wird – eine getanzte Liebeserklärung an New York.

Die Handlung läßt sich ganz kurz umreißen: ein Mädchen befreit sich aus dem strengen Regelwerk ihrer Balletschule und tanz sich frei. Auf ihrem Weg durch New York lernt sie den Gentleman kennen und wird vom Creep verfolgt. Alle drei begleitet dabei der durchgehende Soundtrack “All Day”, ein Mash-Up von Gregg Gillis (a.k.a. Girl Tank).

Auf der Website zum Film kann man  Girl Walk // All Day  in 12 Teilen komplett und natürlich kostenlos als Online-Stream ansehen:
www.girlwalkallday.com

Und hier der Trailer:

Das Kommunikationschaos des Christian Wulff

Eigentlich wollte ich diesen EIntrag ja “Wer mit dem Wullf tanzt” betiteln – aber das kam mir angesichts der Brisanz des Themas dann doch ein bisschen flach vor.. Nunja..
Bundespräsident Christian Wulff scheint jedenfalls selbst nicht mehr ganz den Durchblick zu haben, wer was wann wo wie gesagt oder gemeint hat. Diesen Eindruck kann man zumindest bekommen, wenn man die aktuelle Diskussion um die “Kredit-Affäre” und das daran anschliessende Kommunikations-Debakel verfolgt. Aber zum Glück gibt es ja Anrufbeantworter..

Doch vielleicht beginne ich lieber etwas früher: es ist nur schwer zu ertragen, wie sich Bundespräsident Christian Wulff im Moment anscheinend eine Kommunikationspanne nach der andern leistet.

  • Es wäre ja irgendwie vielleicht gar nicht so schlimm gewesen, wenn er über seinen Privat-Kredit einfach Auskunft gegeben hätte. Jeder kann doch irgendwie nachvollziehen, daß man sich von alten Freunden auch mal Geld leihen darf. Aber der Presse den Mund verbieten zu wollen ist ein Faux-Pas, der einem Bundespräsidenten nicht passieren darf.
  • Es wäre ja irgendwie vielleicht sogar nachvollziehbar gewesen, daß jemand – auch ein Bundespräsident – sich in allergrößter Panik, spontan, im Affekt persönlich bei der Boulevard-Presse meldet um eine vielleicht peinliche Veröffentlichung zu verhindern. Man kann ja mal drüber reden. Aber nachträglich zu behaupten, man habe die Veröffentlichung ja nur um einen Tag verzögern wollen, obwohl man scheinbar doch eine anders, etwas drastischer klingende lautende Ansage auf einem Anrufbeantworter hinterlassen hat – das ist schon mehr, als nur ein starkes Stück.

Nun ist es soweit, dass Aussage gegen Aussage steht: entweder hat Wullf nicht die Wahrheit gesagt – oder die Bild-Zeitung übertreibt bei ihrer Interpretation des Wullf-Anrufs. In dem Fernsehinterview, er mit zwei Journalisten führte und das gestern parallel über ZDF und ARD zu sehen war, behauptete Wullf, er habe mit seinem Anruf bei beim Chefredakteur der Bildzeitung Kai Diekmann eine Veröffentlichung lediglich verschieben wollen.

Aber auch bei der Wahrnehmung, wie der umstrittene Kredit zwischen Wullf und BW-Bank zustande kam scheint es jetzt grobe Unterschiede zu geben – was das nun konkret bedeutet weiss ich nicht, es wäre aber nicht verwunderlich wenn die Wullf-Story noch eine Fortsetzung fände..