Archiv für das Jahr: 2008

Good bye, Heath Ledger..

Heute Mittag hatte Radio Eins wenig Gutes zu berichten: der US Amerikanische Schauspieler Heath Ledger wurde gestern in seiner New Yorker Wohnung in SoHo/Manhattan tot aufgefunden.

Heath Ledger dürfte vielen spätestens seit dem Cowboy-Drama “Brokeback Mountain” ein Begriff sein. – aber auch in vielen anderen mehr oder weniger bekannten Filmen spielte Heath Ledger mit: z.B. in “Lords of Dogtown” (dt. Titel “Dogtown Boys”) als Skip, in “The Brothers Grimm” (2005) in der Rolle des Jacob Grimm – und natürlich in “Casanova” als Casanova himself.

Zu den näheren Umständen gibt es bisher wenig Angaben – bei Wikipedia wird die Seite über Heath Ledger aber scheinbar ziemlich kontinuierlich aktualisiert..

Nokia, Bochum, und so weiter..

ganze vier Tage lang konnte ich meine Klappe halten – aber mittlerweile wird mir die “Diskussion” um Nokias geplante Werksschließung in Bochum einfach ein wenig zu bunt – und ich sehe mich geradezu gezwungen, die Kommentare der vergangenen Tage kommentieren. Alle anderen scheinen ihren Senf ja schon abgegeben zu haben….zum Beispiel Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU), die dem Finnischen Handy-Hersteller Nokia “Subventions-Tricksereien” vorwarf und das Unternehmen vor einem “gewaltigen Imageschaden” warnte.

..Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Rüttgers hingegen beschimpfte den ehemals ach-so-sehr geliebten Investor, Arbeitgeber und Steuerzahler Nokia sogar als “Subventionsheuschrecke”!

Sogar zu Boykott-Aufrufen sind sich die Politiker nicht zu schade – und nehmen damit eine Welle von Europa-Skepsis billigend in Kauf. Rainer Wend, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, ließ die “Frankfurter Rundschau” wissen, daß er künftig nicht mehr mit Nokia-Handys telefonieren werde.

Laut BILD-zeitung soll Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU) gesagt haben, daß er aus Solidarität mit der Bochumer Nokia-Belegschaft vorhabe sein Nokia-Handy gegen ein Handy eines anderen Herstellers zu tauschen – und auch SPD-Fraktionschef Peter Struck habe vor, sein Nokia zurückzugeben.

Zugegeben: Nokia hat sich bei der Bekanntgabe der schlechten Nachricht nicht besonders diplomatisch verhalten. Und richtig echte Entlassungen schmerzen natürlich viel mehr, als “sozialverträglicher Stellenabbau” oder eine “Auslagerung” von Arbeitsplätzen – wie zB neulich bei BenQ geschehen. Auch die Telekom hat gerade ähnliches vor – hier sollen ca. 35000 Stellen “ausgelagert” werden. Falls dann Kündigungen aktuell würden hätte man einem möglichen Imageverlust so geschickt vorgebeugt.

Ich kann mir diese heftigen Trotz-Reaktionen seitens der Deutschen Politiker eigentlich nur damit erklären, daß diese sich einerseits persönlich beleidigt fühlen – und anderereits ein schlechtes Gewissen gegenüber ihren Wählern haben, dies aber hinter der Trotz-Maske verstecken wollen. Immerhin haben sie einem international erfolgreichen Großkonzern Millionen in den Rachen geworfen – und plötzlich will Nokia nicht mehr mit ihnen ’spielen’.. – ..oder ist das schon wieder Wahlkampf..?
..wie auch immer..

..was nun..?

Politiker sollten meiner Meinung nach einfach ein bisschen ehrlicher sein – und den Leuten vielleicht auch mal erzählen, daß “Freie Marktwirtschaft” und “Grenzenloses Europa” nicht nur Chancen – sondern auch Risiken bedeuten können. Außerdem sollte man dringend die Subventionspolitik überdenken – dann kommt es zukünftig vielleicht nicht mehr zu solchen ‘Mißverständnissen’..

Und dann muß ich noch sagen:
..JA! – ich liebe mein Nokia! ..und JA! – ich bin froh, daß mein Nokia ein Stück “High Tech” “made in Europe” ist.. – ..und wenn mir irgendjemand sein ausgedientes N95 schicken möchte hätte ich nichts dagegen..:]

Gruß, t..

PS: alle Politiker-Zitate, Spekulationen und Berichte etc. habe ich bei www.netzeitung.de gefunden. Siehe auch “Erste Kündigungen nach angekündigtem Nokia-Aus” bei heise.de – und die momentan auf knapp 300 Beiträge angewachsene Diskussion zum Artikel “Erste Kündigungen..”

PS2: Nachtrag: über www.politik-digital.de bin ich gerade auf den “No Nokia -Blog der Nordrhein-Westfälischen SPD gestoßen: nonokia.nrwspd.de
Und die Netzeitung verweist in ihrem Artikel “Nokia – Connecting Blogger” auf unterschiedliche Beiträge, Artikel und Meinungen verschiedener Weblogs – zum Beispiel auf den Beitrag “verneigen vor Verheugen“, in dem Hein Baumgarten aus Hitzacker wiederum darauf hinweist, daß andere Investoren sich teilweise noch vie schamloser ‘bedienen’.. – ..sehr aufschlußreich!

Netz auf, Kopf an – WLAN frei!

ich bitte die vielleicht etwas merkwürdig anmutende Überschrift zu entschuldigen – lange habe ich gegrübelt, was ein passender Titel für diesen Beitrag sein könnte – ein richtig bessere, kürze, prägnantere Variante fiel mir leider nicht ein.. und außerdem darf der Titel auch ein bisschen bekloppt sein – immerhin geht’s um ein Thema, was meiner Meinung nach mal wieder so richtig ’tillintallin’ ist..

..also: wenn ich in ‘woanders’ unterwegs bin, ‘mein Internet’ bzw. ‘meinen Internetanschluss’ also gerade mal nicht dabei habe, bin ich immer wieder sehr froh, wenn ich einen freien WLAN-Zugang entdecke.. – ..warum auch nicht..?! In Helsinki (Finnland) sind offene/freie WLAN-Zugänge mittlerweile von öffentlichem Interesse – in der ganzen Innenstadt sind WLAN-HotSpots installiert, die kostenfrei und unkompliziert genutzt werden können. Und das macht Sinn – immerhin nutzten die meisten Menschen das Internet, um sich und/oder andere zu informieren, um Neuigkeiten auszutauschen, etc.. – ..kurz gesagt: das Internet stellt in erster Linie einen enorman Mehrwert dar. Mir ist nur nicht klar, warum man das überhaupt noch dazu sagen muss..?! ..ich hatte mich ja schon neulich in meinem Berlin-Blog zum Thema “freies WLAN-Netz für Berlin” ausgelassen..
Jedenfalls scheint man in Deutschland da anderer Meinung zu sein: hier stellen freie Internetzugänge erstmal eine Gefahr dar – für die Industrie (insbesondere für die Musikindustrie), für den Staat, für die Gesellschaft – und am Ende auch für jeden, der einen offenen WLAN-Hotspot betreibt. Zumindest sollen wir das glauben – so wird es uns erzählt. Gerade hat das Landgericht Hamburg festgestellt, daß jeder sein WLAN verschlüsseln müsse – ansonsten könne er für Straftaten anderer haftbar gemacht werden.
(siehe auch “Danke LG Hamburg! Jeder WLAN-Nutzer ein potentieller Krimineller!” bei probloggerworld.de)
..wie bitte was..?!
Das LG Hamburg scheint da meiner Meinung nach etwas übersehen zu haben: einerseits dürfte ein ‘geschütztes’ WLAN für kriminelle Elemente wohl kaum eine ernstzunehmende Hürde darstellen – und andererseits könnte der Staat bei Anwendung der gleichen Logik künftig also auch für alles haftbar gemacht werden, was auf ’seinen’ ‘ungeschützten’ Straßen passiert..?! ..wohl kaum..

Zum Glück sehen das andere Gerichte anders – das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt stellte neulich fest, daß man nur dann die Benutzung eines Internetanschlusses überwachen oder verhindern müsse, wenn ein konkreter Verdacht auf Missbrauch vorläge.
(siehe auch “Neue Urteile zur Haftung von Inhabern von Internet-Zugängen” bei www.golem.de)

..na immerhin..