Gerade wurde im ZDF noch die Dokumentation bzw. Auslands-Reportage “Über den Tellerrand hinaus – Eine Kostprobe von Indien” gezeigt. Ich habe erst später reingeguckt – und gegen Ende ist mir doch glatt mal wieder ein ‘hübscher’ ‘kleiner’ Übersetzungsfehler aufgefallen.
Ich würde das ja gar nicht erwähnen, wenn es sich nur um einen Übersetzungsfehler handeln würde – hier wurde aber offenbar auch inhaltlich etwas gedreht, das den gesamten Zusammenhang der Geschichte beeinflußt. Für mich ist damit die Glaubwürdigkeit der Dokumentation untergraben – und dem Image des ZDF tut das sicherlich auch nicht gut.
Also – was war passiert? Gegen Ende der Dokumentation sehen wir eine junge Frau, die stolz erzählt, wie sie Jura studiert hat – und dass sie nun als Rechtsanwältin arbeitet: “I am doing really well!” sagt die junge Frau in die Kamera – was hier mit “Ich bin richtig gut!” übersetzt wird! Wenn mich nicht alles täuscht, bedeutet “I am doing really well!” aber eigentlich so viel wie “Mir geht es (finanziell) richtig gut!” im Sinne von “Das Geschäft läuft prima!” – „Ich bin erfolgreich!„.
Handelt es sich bei diesem Übersetzungsfehler um einen Flüchtigkeitsfehler? Oder um einen Verständnisfehler? Oder hat der Kommentar der jungen Frau bzw. die eigentliche Bedeutung einfach nicht ganz ins Konzept gepasst? Immerhin legt die Internetseite zur Dokumentation (bei ZDF.de) die Vermutung nahe: da wird nämlich leider nichts über die junge erfolgreiche Rechtsanwältin geschrieben, dafür liest man dort aber: “Die Familie ist nicht reich, (…) aber sie hat genügend Land, um fast alles selbst anzubauen” – hmm..
Ich weiß nun leider nicht, wieso-weshalb-warum-wer-wie-was gemeint ist – ich will auch nichts unterstellen und schon gar nicht pingelig sein – wundere mich aber irgendwie schon ein bisschen über manche ‘Übersetzungsfehler’, gerade wenn er die eigentliche Bedeutung auf den Kopf stellt. Ich werde wohl auch in Zukunft meine Ohren für solche Feinheiten offen halten und gegebenenfalls darüber berichten.