Endlich:
meine kleine feine Seite über die Zahl Pi (π) bzw. über meine Begeistrung für Pi. Los geht’s:
Ich glaube, π hatte mich schon zu Schulzeiten begeistert. Ich fand zunächst die Idee der unendlichen Ungenauigkeit fanszinierend – geradezu romantisch. Heute sehe ich das anders: π ist prinzipiell unendlich genau – nur sind wir leider nicht fähig, diese Genauigkeit zu erfassen. Oder ist π beides – genau UND ungenau? Oder ist das letztendlich egal?
π ist immer und überall – buchstäblich universell: jeder Kreis, jede Kugel, jede Schwingung, jede Strahlung beinhaltet π. Wir brauchen π, um die Welt um uns herum zu wahrzunehmen, zu beschreiben, zu begreifen. Ohne π gäbe es vermutlich kein Licht, keine Wärme, keinen Klang, keine Umlaufbahnen, keine Planeten – oder sie sähen anders aus.
Oder anders betrachtet: Ohne Pi gäbe es keine Musik, keine Kunst, keine Fotografie, kein Design, keine Architektur – keine Kreise, keine Kugeln, kein Bogenmaß, kein Bogenlänge, keine Sinus- und sicherlich keine Kosinuskurven.
Pi ist ausserirdisch / göttlich / übermenschlich.
Pi ist für uns buchstäblich unberechenbar, nicht erfassbar, irrational und transzendent.
Aber – gibt es denn π überhaupt wirklich?
Oder haben wir die Zahl π nur ‚erfunden‘, um uns die Welt zu begreifbar zu machen? Ach, π…
Super-Pi-Tag
Die US-amerikanische Datumschreibweise geht mir ja eigentlich ein wenig auf den Senkel: erst der Monat, dann der Tag, dann das Jahr? Was soll das? Aber einen schönen Nebeneffekt hat diese Schreibweise ja doch: der 14.März sieht in amerikanischer Schreibweise aus, wie die ersten drei Ziffern der Zahl Pi (π). Daher ist der 14.März unter Pi-Fans eben auch der Pi-Tag: 3.14…
2015 gab es Super-Pi-Tag: 3.14 15… Yay!!
Und so richtig gefeiert wurde weltweit um 9 Uhr 26 (und 53 Sekunden) –– womit wir Pi dann schon auf sieben (bzw. neun) Stellen hinterm Komma näher gekommen sind: 3.1415926… Yippie!!
Pi kennt (fast) alles)
Im Blog Math up your life! auf ZEIT ONLINE schreibt Christian Hesse über seine ‚Liebe‘ zu Pi und greift dabei eine Idee auf, die mir theoretisch bekannt war, aber in der Konsequenz dann bisher nicht zuende gedacht – und insofern doch neu: Pi kennt (fast) alles. Als unendlich ungenaue Ziffernfolge ist das quasi Naturgestz – ein Nebeneffekt der unendlich ungenauen Präzision – bzw. der unendlich präziesen Ungenauigkeit – oder wie auch immer.
Und das geht so: denk Dir irgendeine beliebe Ziffernfolge aus. Oder nimm Deine Postleitzahl, Dein Geburtsdatum, Deine Kontonummer – egal. Sicher ist, dass Kombnation von Ziffern – und insofern jede Ziffernfolge (und zwar wirklich jede!) in Pi enthalten ist.
Wenn man das dann ganz auf eine ‚höhere Ebene‘ hebt, ist auch jeder Text in Pi enthalten: man verwende einfach für den Buchstaben „A“ die Zahl „1“ und für den Buchstaben „B“ die Zahl „2“ und so weiter… Dementsprechend ergäbe sich beispielsweise für das Wort „Berlin“ die Ziffernfolge 2-5-18-12-9-14. Und diese Ziffernfolge ist ebenfalls in Pi enthalten.
Dieses Spiel lässt sich beliebig auf längere Wörter, auf längere Texte anwenden – und wir müssen feststellen, dass auch diese Ziffernfolgen an irgendeiner Stelle immer in Pi enthalten sind. Fazit: Jeder Text, jedes Lied, jedes Bild, jede Formel, alles, das sich mit Zahlen beschreiben lässt, ist in Pi enthalten.
Die (provokative) These des Textes ist dann bereits auch im Titel enthalten: Pi kennt alles, außer sich selbst. Ich möchte dagegen halten: Pi kennt sich – ganz genau. Oder: Nur Pi kenn Pi. Denn Pi ist genau 1x in Pi enthalten. Oder etwas nicht? Wir werden es vermutlich nie erfahren errechnen.
- Pi kennt alles, außer sich selbst (Math up your life! / zeit.de)
…Fortsetung folgt…