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Brexit – das UK EU Referendum und die Folgen

Es ist das erste Wochenende nach dem EU Referendum – das Ergebnis liegt seit gut 48 Stunden vor – und der Brexit scheint beschlossene Sache zu sein. Aber ist das wirklich so? Ist der Brexit bereits beschlossene Sache? Ehrlich gesagt: ich glaube das nicht.

Zunächst muss Großbritannien formal den Antrag auf Austieg einreichen. David Cameron hat schon angedeutet, dass er sich nicht darum kümmern möchte – also wird der Brexit wohl  frühestens im Oktober 2016 anlaufen.

Ab Oktober wäre dann also Camerons Nachfolger für das weitere Brexit-Verfahren zuständig. In den folgenden zwei Jahren würde es darum gehen, quasi alle (alle!) Verträge und Abkommen, die zurzeit zwischen Großbritannien und der EU bestehen, neu zu verhandeln. Aber ist das überhaupt zu schaffen? Und wer möchte das?

Die Brexit-Befürworter haben meines WIssens nach vor der Abstimmung behauptet, sie wollten vor allem deshalb aus der EU austreten, um neue, für Großbritannien vermeintlich bessere, vorteilhaftere Abkommen vereinbaren zu können. Ein Vertrag besteht aber immer zwischen zwei Vertragspartnern – und natürlich werden beide Seiten versuchen, einen möglichst guten Deal zu bekommen – oder zumindest den Status-Quo zu behalten. Im besten Fall bleibt also alles wie es ist – im schlimmesten Fall kommt es zu keiner EInigung – oder eine der beiden Seiten muss Kompromisse eingehen.

Als Grönland Anfang der Achtziger Jahre aus der EU austrat musste auch vieles neu verhandelt werden. Allerdings waren die Themen, die damals verhandelt wurden, recht überschaubar. Trotzdem benötigte man mehrere Jahre, um alle Verträge zu verhandeln. Man darf also bezeifeln, ob es überhaupt technisch möglich ist, alle bestehenden Vertäge fristgemäß neu zu verhandeln. Am einfachsten wäre es eventuell, man würde die bestejhenden Regelungen einfach übernehmen.

Wie geht es mit dem Brexit weiter?

Sollte Großbritannien also seinen Austritt aus der EU wirklich wünschen – und diesen Wunsch also auch offiziell bei der EU einreichen – dann müssten also grundsätzlich alle Abkommen neu verhandelt werden. Letztendlich wird Großbritannien aber kaum bessere Deals bekommen, als es sie schon heute hat. Man wird im Laufe der Zeit anfangen abzuwägen, ob sich ein EU-Austritt wirklich lohnt – oder ob man sich doch geirrt hat.

Spätesten die nachfolgende Regierung wird dann feststellen, dass es sehr viel einfacher und kostengünstiger wäre, nicht aus der EU auszutreten und stattdessen als gleichberechtigtes Mtglied direkt zu verhandeln – so wie es bisher eben auch schon immer möglich war.

Eventuell werden aber neue Abkommen verhandelt – die dann der Britischen Bevölkerung zur Abstimmung vorgelegt werden. Dann müsste ein neues Referendum zeigen, ob die Mehrheit der Briten immernoch aus der EU austreten möchte – oder lieber doch nicht.

Alternativ könnte das Britische Parlament auch schon im Laufe der Verhandlungen, oder sogar vor Beginn der Verhandlungen sich gegen den Brexit entscheiden und so den Rücktritt vom Austritt veranlassen. Das würde zwar den Glauben an die Referenden und ggf. die Demokratie beschädigen – insofern den Brexit-Befürwortern zugunste kommen – aber kostengünstiger  und vor allem vernünftiger wäre es allemal, als nun eine mindestens zweijährige Hängepartie zu inszenieren, von der eigentlich alle schon vorher wissen, dass weder die EU, noch Großbritannien davon profitieren würde.

Soweit die Theorie.


Siehe auch:

5 gute Gründe, warum die Glühbirne nicht verboten werden sollte

Nun ist es also so weit: seit dem 01. September 2009 steht die Glühbirne auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Designobjekte. Die EU-Gesetzgeber schieben die gute alte Glühbirne ins Abseits – meiner Meinung nach eine der schlechtesten Ideen der letzten Zeit. Was für ein undankbares Ende für diese Erfindung, die sich nicht schämen muß, in einem Atemzug mit dem Rad, dem Feuer und dem Ziegelstein genannt zu werden. Der Italienische Designer Enzo Mari sagte sogar einmal, es gäbe eigentlich sowieso nur drei gute Objekte: den Ziegelstein, den Doppel-T-Träger und die Glühbirne – alles andere sei Kitsch. Und war es nicht gerade die über einem klugen Köpfchen schwebende Glühbirne, die uns zeigte, daß hier gerade eine gute Idee geboren wurde?
Wie auch immer. Ich halte das Glühbirnenverbot jedenfalls nicht nur für falsch, unsinnig und überflüssig, sondern sogar für gefährlich. Hier meine Top 5 Gründe gegen das Verbot:

1) Effizienz

Das Hauptargument für das Verbot scheint die angebliche ‘ineffektivität’ der Birne zu sein. Selbsternannte Spezialisten wiederholen gerne das Argument, daß lediglich 5% der verbrauchten Energie in Licht umgewandelt würden. Daß aber sowieso nur ein Bruchteil der insgesamt verbrauchten Energie für Licht verwendet wird, scheint zur Zeit erstmal niemenden zu interessieren. Aus den frei verfügbaren Energiestatistiken des Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geht hervor, daß der Anteil der für Beleuchtung verbrauchten Energie am Gesamtenergieverbrauch im Jahr 2007 bei unter 2,5% lag (Quelle: BMWi bmwi.de/BMWi/Navigation/Energie/energiestatistiken.html). Würden wir also alle Lampen, Straßenlaternen, Scheinwerfer, Schaufensterbeleuchtungen, Flutlichtanlagen etc. verbieten, so wäre eine maximale Einsparung von rund 2,5% zu erwarten.
Außerdem könnte bei sinnvoller Energieerzeugung (Solar) und Nutzung grundsätzlich weitaus mehr Energie, als benötigt zur Verfügung stehen!

2) Design

Ich weiß, es gibt inzwischen sogenannte Energiesparlampen, die wie Glühbirnen aussehen. Scheußlich! Ich würde mir von den Energiesparlampen ein wenig mehr “Selbstbewußtsein” erhoffen. Wenn die Glühbirnenform wirklich die beste und einzig wahre Form für Leuchtkörper aller Art sein sollte, dann (und nur dann!) dürfen Energiesparlampen meinetwegenebenfalls mit Birnentorso daherkommen. Sollte es aber eine sinnvollere Form geben, dann möchte ich freundlich darum bitten, auf neoromantischen Kitsch zu verzichten. Glühbirnen sollten wie Glühbirnen aussehen, Energiesparlampen sollten wie Energiesparlampen aussehen. Dabei geht es beim Design grundsätzlich selten nur um die äußere Hülle. Form follows Function – die Form sollte der Funktion folgen – eine alte Designregel, die im 21.Jahrhundert immer wieder gerne unter den imaginären Tisch gekehrt wird.

3) Design

Es gibt viele Lampen, darunter zahlreiche Designklassiker, die geradezu um die Birne herum gestaltet wurden. Die Glühbirne steht bei diesen Designobjekten buchstäblich im Mittelpunkt. Das Licht kommt aus dem Innersten der Birne – vom Glühdraht. Alles andere drumherum hat lediglich die Aufgabe, den Glühdraht zu stützen und zu schützen, das Licht zu bändigen, zu brechen, zu zügeln, zu lenken, um das Licht des Glühdrahts einer Funktion zuzuordnen. Mit Energiesparstäbchen kann das funktionieren, muß aber nicht. Lampen, die von vorneherein dazu konzipiert sind, das klare Licht zu dämpfen, zu brechen, auf indirekte Wege umzuleiten, mögen sich mit Neonlicht vertragen. Manche Lampen sind heutzutage auch schon extra für Energiesparlampen konzipiert. Andere sind ohne herkömmliche Glühlampen aber nur schwer denkbar – und vielleicht zeigt sich hier die Gefahr des Kulturverlusts am deutlichsten.
• Castiglionis Deckenstrahler “Toio” mit einer Neon-Birne? Undenkbar!
(images.google.de/images?q=Castiglioni+Toio)
• Man mag Ingo Maurers ‘Lampe’ Lucellino mögen, oder nicht – fest steht, daß auch dieses Objekt nur mit Glühbirne funktioniert!
(images.google.de/images?q=ingo+maurer+Lucellino)

4) Umweltschutz / Mülltrennung

Eine Glühbirne ist als solches recht einfach gestrickt – eine Energiesparlampen hingegen ist ein hochkomplexes Stück Technologie, das im Falle einer Funktionsstörung zu Sondermüll wird. Im Wesentlichen besteht eine Energiesparlampe aus folgenden drei Komponenten besteht: Starter, Transformator, Leuchtkörper. Damit hat sie grundsätzlich all das unter der haube, was auch eine herkömmliche Neonröhre antreibt – nur mit dem fatalen Unterschied, daß die drei Bestandteile zu einem Ding verheiratet sind. Fällt bei einer herkömmlichen Neonröhre der Starter aus, so wird nur der Starter gewechselt. Brennt die Röhre durch, so wird die Röhre gewechselt. Fällt hingegen bei einer Energiesparlampen nur eines der drei Bauteile aus, werden die zwei anderen Teile ebenfalls zu Müll – Sondermüll.

5) Psychologische Effekte

Das Licht von Glühlampen leuchtet im kontinuierlichen Spektrum, das von Energiesparlampen (auch Kaltlichtlampen genannt) deckt nur Teile des Spektrum ab. Dies kann, wie jüngste Studien zeigen, Einfluß auf die Psyche haben. Davon wollen die Sparlampenfans aber scheinbar nichts wissen – das Umweltbundesamt erzählt in einer Stellungnahme zum Thema im März 2009 jedenfalls, das menschliche Auge verfüge nur zwei Arten von Photorezeptoren (Stäbchen und Zapfen) zur Wahrnehmung von Helligkeit und Farbe – und unterschlägt die photosensitiven Ganglionzellen, die für die Steuerung des Tag-Nacht-Rhythmus und für die Ausschüttung wichtiger Hormone verantwortlich gemacht werden.

siehe auch:
tagesspiegel.de/meinung/kommentare/Energiesparlampen%3Bart141,2889147

Nagut – hier mache ich erstmal Schluss mit meinen Ausführungen zum Thema – und hoffe, daß den Verantwortlichen dann vielleicht doch noch ein Lichtlein aufgeht..:]

mit freundlichen Grüßen, t..