Ich hatte einen Traum. Es war mal wieder ein Traum, den ich in die Kategorie „Banal-Traum“ packen würde – aber dennoch sehr intensiv – und irgendwie bin ich mit einem Gefühl von Erkenntnis aufgewacht. Daher will ich das mal eben dokumentieren.
Ich hatte mein Studium der Wirtschaftswissenschaften abgebrochen – so wie ich s ja auch im echten Leben bereits 1996 getan hatte. Dann gab es einen Flogmarktstand, an dem ich gemeinsam mit einigen Kommuliton*innen Bücher verkauft habe. Mein Vater war an dem Stand – und wir haben uns ein besonders alten Buch gemeinsam angesehen. Auf den letzten Seiten ging es um die „Entdeckung“ von Raum und Zeit. Also die Erkenntnis, das die Zeit vergeht – und dass der Verlauf der Zeit gemessen werden kann – und dass der Raum ebenfalls gemessen werden kann. Diese Erkenntnisse sind nicht besonders alt – aber in unserem Verständnis der Realität elementar wichtig. Nur so lässt sich einordnen, was wo wann in der Vergangenheit passierte – und was wann wo in der Zukunft passieren soll. Nur so können wir unsere Art und Weise des Lebens überhaupt aufrecht halten. Nur so haben wir eine Geschichte – und nur so haben wir eine Zukunft. Nur so haben wir ein Kuntinuum.
Wir haben (in meinem Traum) dann auch über den Angriff auf dieses Raum Zeit Kontinuum gesprochen. Aktuell wird von vielen verschiedenen Seiten versucht, sowohl das „was“ also auch das „wann“ und das „wo“ in Frage zu stellen und zu verfälschen. Und spätestens seit der Psäsidentschaft von Donald J. Trump ist diese Verfälschung des Raum-Zeit-Kontiuums salonfähig geworden.
Was mit solchen Lügen auf dem Spiel steht ist aber viel mehr, als lediglich die Wahrheit. Mit der Verfälschung des „was“ und „wann“ und „wo“ steht also nicht nur „die Wahrheit“ auf dem Spiel – sondern langfristig betrachtet unsere Art und Weise, wie wir leben – wie wir uns definieren. Unsere Existenz. Wenn nicht mehr sicher ist, was wann wo passierte, macht es keinen Sinn mehr, die Geschichte zu dokumentieren …– und dann macht es auch irgendwann keinen Sinn mehr, eine Zukunft zu planen. Denn dann wird alles austauschbar – alles egal.
Wie gesagt: der Traum war zunächst vielleicht ein Banal-Traum – in seiner ganzen Konsequenz ging es aber doch um nicht weniger als unser aller Raum Zeit Kontinuum.